Pontebba/Pontafel, ein historisch und geografisch an der Grenze liegendes Dorf. Die Brücke mit ihren Grenzsteinen erinnert uns daran. Die über den Fluss Pontebbana führende Brücke war schon immer eine stille Zeugin zahlreicher historischer Ereignisse; bis zum Ende des 1. Weltkrieges war sie die Grenze zwischen dem italienischen Hoheitsgebiet und der deutschsprachigen Welt, zwischen der Republik Venedig “Serenissima” und dem Episkopat von Bamberg und später, bis zum Abschluss des Vertrages von S. Germain (September 1919), zwischen dem Königreich Italien und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Am 25. Mai 1915 sprengten die Österreicher die Brücke zusammen mit der parallel verlaufenden Eisenbahnbrücke. Sie wurden dann provisorisch aus Holz wieder aufgebaut und die siegreichen italienischen Truppen überquerten sie am 4. November 1918. Das war der letzte Tag, vor der Verlegung der Grenzen, an dem die Brücke über den Fluss Pontebbana die Rolle des Grenzübergangs spielte, die sie mehr als 900 Jahre lang sowohl als Staatsgrenze, als auch als linguistische und ethnische Grenze übernommen hatte.
Foto: KLA Landesarchiv Klagenfurt.