… Ein Kärntner Altar für die seinerzeit letzte Kirche auf italienischen Hoheitsgebiet vor der Grenze zur deutschsprachigen Welt.
Der Flügelaltar ist ein meisterhaftes Werk der Bildhauer der Werkstatt des Meisters Heinrich von Villach und steht seit 1517 (Datum der Fertigstellung) in der Kirche Santa Maria Maggiore in Pontebba. Der Altar von Pontebba ist ein Juwel der Holzschnitzerei und gilt als Biblia pauperum, d.h. als ein Buch für Analphabeten, das in diesem Fall dazu diente, die Marienverehrung auch in der nicht alphabetisierten Bevölkerung zu verbreiten. Von der Werkstatt von Villach wurden hier die klassischen Ikonen für Marienaltare geschnitzt. Der Zyklus enthält Episoden aus dem Leben der Jungfrau. Im zentralen Schrein die „Krönung Marias durch die allerheiligste Dreifaltigkeit“ und auf den Türen “Christi Geburt”, die “Anbetung der heiligen drei Könige”, die “Wiederauferstehung Christi” und der “Tod Marias”. Wenn die Flügel des Altars geschlossen werden (Advent und Fastenzeit) dann zeigen sich den Besuchern wertvolle Gemälde. Die Bilder stellen folgende Szenen dar: die Verkündigung, Mariä Heimsuchung, Flucht nach Ägypten und Pfingsten. Dank „der Krönung der Jungfrau“ in der Altarmitte erreicht der Altar eine Höhe von 750 cm; der Altar ist mit Baldachinen dekoriert, auf denen die Figuren von Christus Imago Pietatis, eine Mondsichelmadonna, ein Paar musizierende Engel, Sankt Erasmus, Sankt Sebastian, ein Bischof und Sankt Rochus abgebildet sind. Unten auf dem Podium sind die Kirchenväter Sankt Augustin, Sankt Gregor Magnus, Sankt Ambrosius von Mailand und Sankt Hieronymus abgebildet, während sie “materiell und ideologisch” den Kult der göttlichen Muttergottes stützen. Auf der Rückseite des Podiums ein Gemälde auf dem Veronika mit dem Leichentuch dargestellt ist.
Foto: Andrea Faleschini (Fotoarchiv Palazzo Veneziano Malborghetto)