Es ist eine, von der weiblichen Bevölkerung als Inbild der Hingabe sehr verehrte, zarte Maria lactans (XV Jh.) die die Gläubigen, die das Seitenportal betreten, um in der hübschen Kirche von Malborghetto den Gottesdienst zu besuchen, empfängt.
Diese das Jesuskind stillende Muttergottes ist auf dem Halbmond über dem Seiteneingang der Kirche abgebildet. Ihre Brust ist, wie zur damaligen Zeit üblich, stilisiert dargestellt und in die Mitte des Brustkorbs “verschoben”, damit sie so unnatürlich wie möglich aussieht.
Der heutige Zustand und das Aussehen des Gebäudes sind auf Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführte Sanierungsarbeiten zurückzuführen. Die Kirche besteht in Wirklichkeit aus zwei älteren Kirchen, von denen eine aus dem fünfzehnten Jahrhundert und eine aus dem sechzehnten Jahrhundert stammt, welche dem Heiligen Josef geweiht war. Auf dem Hauptaltar befindet sich eine Statue der Muttergottes mit dem Apfel, der Frucht des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse, der symbolisch für die Rettung und Erlösung von der Erbsünde steht.
Die wertvollen, zum Teil auch sehr großen, Marmorgedenktafeln (XVI-XVII Jh.) mit denen die Innen- und Außenwände dekoriert wurden, zeugen von der illustren Vergangenheit der Ortschaft, als die reichen Familien der Magnaten der Eisenindustrie die Wirtschaft des Dorfes zum Erblühen brachten.
Foto: Max Maraldo (Fotoarchiv Palazzo Veneziano Malborghetto)